Vom Wald das Beste. – Nationalparkregion Bayerischer Wald
WoidG´sicht: Lisa-Maria Köck

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WoidG´sicht: Lisa-Maria Köck

„A soara Hex!“ Wenn man im Bayerischen Wald ein Mädchen so bezeichnet, ist das keineswegs eine Beleidigung. Aufgeweckte, schlaue, junge Frauen nennt man so, die es auf ihre ganz eigene Art und Weise schaffen sich durchzusetzen. Lisa-Maria Köck ist zwar kein Mädchen mehr - Hexe genannt zu werden, stört die 30-Jährige trotzdem nicht im Geringsten: „Hexen – das waren früher die Heilerinnen, diejenigen, die sich super mit Heilkräutern ausgekannt haben“, sagt sie. Die Tugenden dieser Frauen wieder ins Gedächtnis zu rufen, die Kräuter und die Natur dazu nutzten, Menschen zu heilen und gesund zu halten – genau das ist es, was Lisa als Kräuterpädagogin erreichen möchte. Doch das ist nur eine von mehreren Facetten der jungen Mutter.

„Wildkräuterhexenhaus“ nennt sie ihr kleines Ferienhäuschen in Finsterau im so genannten Nurdach-Baustil: Das Dach reicht hinunter bis auf den Boden. Im Erdgeschoss befindet sich eine recht geräumige Wohn-Küche, dahinter Schlafzimmer und Bad. Eine Holztreppe führt hinauf unter das spitz zulaufende Dach. Hier hat Lisas Mann – er ist Zimmerer - eine Sauna eingebaut. „Er liebt wie ich die Natur und hat deshalb viele natürliche Materialien und heimisches Holz für den Innenausbau verwendet“, schwärmt die 30-Jährige. Sie vermietet ihr Häuschen nämlich nicht nur an Feriengäste. Sie nutzt es auch für die Yoga- und Kräuterkurse, die sie anbietet. 

„Einen Ort, wo ich meine Kreativität ausleben kann.“ 

Mit Yoga und der indischen Mythologie hat sich die gelernte Grafikdesignerin zuerst eingehender befasst. Auf Korfu und Bali machte sie ihre Ausbildung zur Yogalehrerin. Dort hat sie gelernt, dass Yoga viel mehr beinhaltet als reine Körperübungen, dass vor allem die Atmung und damit verbunden die innere Balance und Meditation eine große Rolle spielt. Dieses Wissen hat sie mit nach Hause genommen und nutzt es nicht nur im eigenen Alltag, sondern gibt es auch an Yogaschülerinnen und -schüler weiter. Sie hat mittlerweile ihre eigene Yogaschule namens „Inner Peace Yoga“ gegründet.

Ganz wichtig ist ihr dabei: „Yoga kann jeder machen!“ Es gebe viel zu viele Menschen, die denken, nur wenn man fit und schlank sei, könne man sich in einen Yogakurs trauen. Lisa will in ihren Yogastunden ganz individuell auf jeden Einzelnen eingehen. „Jeder Mensch ist anders. Was für den einen kinderleicht ist, scheint für den anderen anatomisch gesehen vielleicht gar nicht machbar“, sagt sie.

Nach ihren Ausflügen in die asiatische Welt und ersten Berufsjahren als Grafikdesignerin in Berlin ist die in Neukirchen vorm Wald aufgewachsene Frau inzwischen fest im Bayerischen Wald verwurzelt. „Ich musste zuerst viel reisen, um zu erkennen, was wahre Heimat für mich bedeutet“, erzählt sie. Umso angekommener fühlt sie sich nun in ihrer Wahlheimat Finsterau in der Ferienregion Nationalpark Bayerischer Wald. Da Woid fungiert als idealer Ort für ihr kleines Hexenhaus, davon ist sie überzeugt.

„Der Wald ist Kraft und Ruhe zugleich“, erklärt sie. Er gibt ihr all die Energie, die sie zum Leben braucht.

 

Unter anderem deshalb hat sie nicht nur ihren Erfahrungsschatz über Yoga und die indische Mythologie immer weiter vertieft. Bald wollte sie wissen: Wie war das früher hier im Bayerischen Wald? Welches Wissen über die Natur ist in der Region gereift und übermittelt? Mittlerweile ist sie nicht nur ausgebildete Yogalehrerin, sondern auch Kräuterpädagogin. „Beides ergänzt sich ideal.“

Kleinere Wehwehchen mit Hilfe von Kräutern aus Wald und Wiese selbst heilen, eine eigene Hausapotheke aufbauen - das kann man in Lisa-Maria Köcks Seminaren lernen. Dazu spielt Naturspiritualität für sie eine große Rolle. Wie verbunden unsere keltischen Vorfahren mit der Natur waren, welche Rituale und Brauchtümer sie hatten, interessiert sie sehr. Ihr Wissen will sie weitergeben und dadurch das damit verbundene Brauchtum erhalten.

Kräuterseminare und Yogastunden vereint Lisa-Maria Köck als Freiberuflerin mittlerweile mit dem Beruf, den sie ursprünglich gelernt hat: Sie arbeitet nach wie vor auch als Grafikdesignerin. „Meine Kunden kommen wiederum meist aus dem Gesundheits- und Wellnessbereich“, erklärt sie. „Für sie darf ich Webseiten gestalten - und somit schließt sich der Kreis meiner Interessen.“